• Skip to main content

Immobilienfinanzierung in Österreich

Der große Ratgeber für Deutsche

Welche Vorteile bietet Österreich im Vergleich zu Deutschland bei der Immobilienfinanzierung?

  • Flexible Zinsmodelle: Österreichische Banken bieten häufiger Kredite mit variablen Zinssätzen an, was in Niedrigzinsphasen vorteilhaft sein kann, aber auch Risiken birgt.
  • Geringere Kaufnebenkosten: Insbesondere die Grunderwerbsteuer ist in Österreich einheitlich niedrig, und auch die Notar- und Grundbuchgebühren können geringer ausfallen als in vielen deutschen Bundesländern.
  • Andere Grundbuchlogik: Das österreichische System mit der sogenannten „Rangordnung“ kann die Abwicklung beschleunigen und die Eintragung von Sicherheiten flexibler gestalten als die deutsche Grundschuld.
  • Rolle des Bausparvertrags: Das Bausparen ist in Österreich oft direkter und flexibler in die Gesamtfinanzierung integriert und dient nicht nur als vorgeschalteter Sparprozess.
  • Angleichung der Standards: Seit 2022 gelten in Österreich strengere Regeln für die Kreditvergabe (KIM-Verordnung), wodurch sich die Standards an die deutschen angenähert haben.

Einleitung: Der Blick über die Grenze – Warum sich der Vergleich lohnt

Die Entscheidung für eine eigene Immobilie ist eine der größten finanziellen Weichenstellungen im Leben. Während viele Deutsche den Immobilienmarkt und die Finanzierungsbedingungen im eigenen Land genau kennen, bleibt der Blick ins Nachbarland Österreich oft aus. Doch gerade hier verbergen sich teils signifikante Unterschiede und potenzielle Vorteile bei der Immobilienfinanzierung. Die Alpenrepublik ist nicht nur wegen ihrer Landschaft attraktiv, sondern auch wegen eines Finanzierungsumfelds, das sich in wesentlichen Punkten von dem deutschen unterscheidet.

Dieser Artikel beleuchtet die zentralen Vorteile, die eine Immobilienfinanzierung in Österreich im Vergleich zu Deutschland bieten kann. Wir analysieren nicht nur die offensichtlichen Aspekte wie Zinssätze und Gebühren, sondern tauchen auch tiefer in die Materie ein. Themen wie die Flexibilität von Kreditmodellen, die Struktur der Kaufnebenkosten, die Eigenheiten des Grundbuchsystems und die Rolle des Bausparens werden detailliert verglichen. Ziel ist es, Ihnen eine fundierte und praxisnahe Entscheidungsgrundlage zu bieten. Dabei werden wir auch aufzeigen, welche Risiken zu beachten sind und für wen sich der Schritt, eine Finanzierung in Österreich in Betracht zu ziehen, besonders lohnen kann. Verstehen Sie die Systeme, um die für Sie beste Wahl zu treffen.

Flexibilität bei den Zinsen: Das Modell der variablen Finanzierung

Einer der markantesten Unterschiede zwischen dem deutschen und dem österreichischen Finanzierungsmarkt liegt in der Zinsgestaltung. Während in Deutschland eine lange Zinsbindung von 10, 15 oder mehr Jahren die absolute Norm ist, um sich gegen Zinsschwankungen abzusichern, sind in Österreich variable Verzinsungen weitaus verbreiteter und gesellschaftlich akzeptierter. Dieses Modell bietet sowohl große Chancen als auch erhebliche Risiken, die es genau abzuwägen gilt.

Chancen der variablen Zinsen

Ein variabel verzinster Kredit ist in der Regel an einen Referenzzinssatz wie den 3-Monats-EURIBOR gekoppelt, zuzüglich eines Aufschlags der Bank. In Phasen historisch niedriger Zinsen, wie wir sie lange erlebt haben, konnten Kreditnehmer in Österreich von extrem günstigen monatlichen Raten profitieren. Wer eine hohe Risikotoleranz besitzt und davon ausgeht, dass die Zinsen niedrig bleiben oder sogar fallen, kann mit diesem Modell über Jahre hinweg viel Geld sparen. Zudem bieten variable Kredite oft die Möglichkeit, jederzeit kostenlose Sondertilgungen zu leisten, was eine schnelle Entschuldung fördert.

Risiken und Absicherungsmöglichkeiten

Die Kehrseite der Medaille ist das Zinsänderungsrisiko. Steigt der Referenzzinssatz, erhöht sich auch die monatliche Belastung – potenziell drastisch. Dies kann ein Finanzierungskonzept schnell ins Wanken bringen. Um dieses Risiko zu minimieren, bieten österreichische Banken verschiedene Absicherungsmechanismen an. Beliebt ist der sogenannte Zinscap, eine vertraglich vereinbarte Zinsobergrenze. Gegen eine Gebühr sichert sich der Kreditnehmer ab, dass sein Zinssatz einen bestimmten Wert nicht übersteigt. Eine andere Möglichkeit sind Kombinationsmodelle, bei denen ein Teil des Kredits fest und der andere variabel verzinst wird, um die Vorteile beider Welten zu vereinen.

Eigenkapital und Beleihungsgrenzen: Wie viel Bank braucht die Immobilie?

Die Frage nach dem notwendigen Eigenkapital ist für die meisten Immobilienkäufer von zentraler Bedeutung. Lange Zeit galt Österreich als liberaler, was die Vergabe von Krediten mit geringem Eigenanteil anging. Eine sogenannte 110-Prozent-Finanzierung, bei der auch die Kaufnebenkosten mitfinanziert werden, war zwar nie Standard, aber doch eher denkbar als in Deutschland. Dieser Vorteil hat sich jedoch in jüngster Zeit relativiert.

Der Beleihungswert, also der Wert, den die Bank als Kreditsicherheit ansetzt, ist die Basis für die sogenannte Beleihungsgrenze. Diese gibt an, bis zu welchem Prozentsatz des Beleihungswertes die Bank bereit ist, einen Kredit zu gewähren. In Deutschland sind 80 bis 90 Prozent üblich, was im Umkehrschluss eine solide Eigenkapitalquote von 10 bis 20 Prozent plus Nebenkosten erfordert.

In Österreich hat die Einführung der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) im August 2022 die Zügel deutlich angezogen. Sie schreibt nun verbindliche Obergrenzen vor: Die Beleihungsquote (LTV – Loan-to-Value) darf 90 Prozent nicht überschreiten. Das bedeutet, dass Käufer mindestens 10 Prozent des Kaufpreises sowie die gesamten Nebenkosten aus eigenen Mitteln aufbringen müssen. Damit hat sich Österreich den deutschen Standards stark angenähert und der einstige Vorteil der potenziell leichteren Finanzierbarkeit bei wenig Eigenkapital ist weitgehend verschwunden.

Nebenkosten im Detail: Wo Sie in Österreich wirklich sparen

Ein unumstößlicher und oft entscheidender Vorteil beim Immobilienkauf in Österreich sind die Kaufnebenkosten. Während der Kaufpreis die größte Position darstellt, können die zusätzlichen Gebühren in Deutschland einen erheblichen Teil der Gesamtinvestition ausmachen. Hier bietet Österreich spürbares Sparpotenzial, das die Finanzierungssumme direkt reduziert.

Grunderwerbsteuer im Vergleich

Der größte Unterschied zeigt sich bei der Grunderwerbsteuer. In Österreich gilt ein bundesweit einheitlicher Satz von 3,5 Prozent des Kaufpreises. In Deutschland hingegen legen die Bundesländer den Steuersatz selbst fest. Die Spanne reicht von 3,5 Prozent in Bayern bis zu 6,5 Prozent in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Brandenburg oder Schleswig-Holstein. Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro beträgt der Unterschied zwischen Bayern und NRW bereits 12.000 Euro – eine erhebliche Summe.

Grundbucheintragung und Notarkosten

Auch bei den weiteren Gebühren kann Österreich punkten. Die Gebühr für die Eintragung des Eigentumsrechts ins Grundbuch beträgt in Österreich einheitlich 1,1 Prozent des Kaufpreises. Die Eintragung der Hypothek (Pfandrecht) kostet 1,2 Prozent der Kreditsumme. Die Notarkosten sind in Österreich tendenziell niedriger, da die Vertragsgestaltung oft standardisierter ist und der Notar nicht die gleiche umfassende Rolle wie in Deutschland einnimmt. In Deutschland richten sich die Notar- und Grundbuchkosten nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) und sind oft komplexer und in Summe höher.

Die folgende Tabelle zeigt eine beispielhafte Gegenüberstellung der Nebenkosten für einen Immobilienkauf in Höhe von 400.000 €:

Kostenart Österreich (Einheitlich) Deutschland (Beispiel Bayern, 3,5%) Deutschland (Beispiel NRW, 6,5%)
Grunderwerbsteuer 14.000 € (3,5%) 14.000 € (3,5%) 26.000 € (6,5%)
Grundbucheintragung 4.400 € (1,1%) ca. 2.000 € (ca. 0,5%) ca. 2.000 € (ca. 0,5%)
Notarkosten ca. 4.000 € – 8.000 € (ca. 1-2%) ca. 6.000 € (ca. 1,5%) ca. 6.000 € (ca. 1,5%)
Maklerprovision (falls anfällt) Bis zu 14.400 € (3% + USt) Bis zu 14.280 € (3,57% inkl. USt) Bis zu 14.280 € (3,57% inkl. USt)
Gesamtsumme (min., ohne Makler) ca. 22.400 € ca. 22.000 € ca. 34.000 €

Hinweis: Die Werte sind Schätzungen und können im Einzelfall abweichen.

Der österreichische Bausparvertrag: Mehr als nur Sparen

Das Bausparen ist in beiden Ländern eine feste Säule der privaten Immobilienfinanzierung, doch die Ausgestaltung und Nutzung unterscheiden sich fundamental. Während der deutsche Bausparvertrag klassischerweise ein zweistufiges Produkt ist – erst ansparen, um dann ein zinsgünstiges Darlehen zu erhalten – ist das österreichische Bausparsystem deutlich flexibler und direkter in die Finanzierung integriert.

In Österreich kann ein Bauspardarlehen oft auch ohne vorherige Ansparphase als Sofortfinanzierung genutzt werden. Es fungiert dann wie ein herkömmlicher Hypothekarkredit, profitiert aber von den spezifischen Vorteilen des Bausparsystems. Dazu gehört vor allem eine gesetzlich definierte Zinsobergrenze (meist 6 Prozent), die dem Kreditnehmer eine langfristige Sicherheit gegen explodierende Zinsen bietet – quasi ein eingebauter Cap. Zudem wird das Bausparen staatlich durch eine Prämie gefördert, was die Rendite in der Ansparphase erhöht.

Diese Flexibilität macht den Bausparvertrag in Österreich zu einem beliebten Baustein in einem umfassenden Finanzierungsmix. Er kann hervorragend mit anderen Kreditformen, wie einem variabel verzinsten Darlehen, kombiniert werden, um ein ausgewogenes Verhältnis von Sicherheit und Flexibilität zu schaffen. Für deutsche Käufer, die das starre deutsche System gewohnt sind, eröffnet dieser Ansatz neue strategische Möglichkeiten bei der Strukturierung ihres Immobilienkredits.

Grundbuch und Sicherheiten: Ein anderer Weg zur Eintragung

Die Absicherung des Kredits über das Grundbuch ist das Herzstück jeder Immobilienfinanzierung. Auch hier gibt es zwischen Deutschland und Österreich prozessuale und rechtliche Unterschiede, die sich in der Praxis bemerkbar machen. Das österreichische System gilt in Teilen als pragmatischer und schneller.

In Deutschland wird der Anspruch des Käufers auf die Immobilie nach dem Notartermin durch eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch gesichert. Die endgültige Eigentumsumschreibung erfolgt erst nach Kaufpreiszahlung. Die Bank sichert ihren Kredit über die Eintragung einer Grundschuld. In Österreich gibt es ein interessantes Instrument namens „Rangordnung für die beabsichtigte Veräußerung“. Der Verkäufer kann beim Grundbuchsgericht einen Rangordnungsbeschluss erwirken. Dieser „blockiert“ den Rang im Grundbuch für ein Jahr für den Käufer. Der Käufer kann dann bei Vorlage dieses Beschlusses und des Kaufvertrags die Eintragung erwirken. Dieser Prozess kann die Abwicklung beschleunigen.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Art der Kreditsicherheit. Während in Deutschland die abstrakte Grundschuld dominiert, wird in Österreich häufig eine Höchstbetragshypothek eingetragen. Diese sichert nicht nur den aktuellen Kredit, sondern einen vereinbarten Höchstbetrag ab. Der Vorteil: Sollte später eine weitere Finanzierung benötigt werden (z. B. für eine Modernisierung), kann diese oft ohne erneute, kostspielige Grundbucheintragung unter der bestehenden Hypothek abgewickelt werden. Das spart Zeit und Geld und bietet mehr Flexibilität für die Zukunft.

Regulatorische Rahmenbedingungen: Die KIM-Verordnung und ihre Folgen

Ein entscheidender Punkt für das aktuelle Verständnis der Immobilienfinanzierung in Österreich ist die Einführung der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) im August 2022. Diese Verordnung wurde von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) erlassen, um einer Überhitzung des Immobilienmarktes und einer übermäßigen Verschuldung der privaten Haushalte entgegenzuwirken. Für Kreditnehmer bedeutet dies eine signifikante Verschärfung der Vergaberichtlinien, die viele der früheren „liberalen“ Vorteile Österreichs relativiert hat.

Die KIM-V schreibt den Banken drei verbindliche Obergrenzen für die Neuvergabe von privaten Wohnimmobilienkrediten vor:

  1. Beleihungsquote (LTV): Die Kreditsumme darf maximal 90 Prozent des Immobilienwertes betragen. Mindestens 10 Prozent sowie die Nebenkosten müssen also aus Eigenmitteln stammen.
  2. Schuldendienstquote (DSTI): Die monatliche Kreditrate darf 40 Prozent des monatlichen Nettohaushaltseinkommens nicht überschreiten.
  3. Laufzeit: Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt.

Diese Maßnahmen haben das Spielfeld deutlich verändert und die österreichischen Standards sehr nah an die deutschen herangeführt. Die Zeiten, in denen man in Österreich vermeintlich „einfacher“ an einen Kredit kam, sind vorbei. Banken müssen diese Kriterien streng prüfen, was die Finanzierungszusage für viele Interessenten erschwert hat. Für deutsche Käufer bedeutet dies, dass sie sich auf ähnlich strenge Bonitätsprüfungen und Eigenkapitalanforderungen wie in der Heimat einstellen müssen.

Risiken und Fallstricke für deutsche Käufer

Trotz der genannten Vorteile birgt eine Immobilienfinanzierung in Österreich auch spezifische Risiken und Herausforderungen, die deutsche Käufer kennen sollten. Eine sorgfältige Planung und Beratung sind unerlässlich, um nicht in eine der potenziellen Fallen zu tappen.

Rechtliche und steuerliche Unterschiede

Auch wenn beide Länder zur EU gehören, gibt es wichtige rechtliche Unterschiede. Ein zentrales Thema ist die Nutzung der Immobilie. In vielen österreichischen Gemeinden gibt es strenge Regelungen gegen sogenannte „Freizeitwohnsitze“, um den Ausverkauf an Feriengäste zu verhindern. Ein Erwerb ist oft nur möglich, wenn man dort seinen Hauptwohnsitz anmeldet. Verstöße können zu hohen Strafen führen. Zudem unterscheiden sich die Regelungen zur Erbschaft- und Schenkungsteuer. Es ist unabdingbar, sich hier von einem auf österreichisches Recht spezialisierten Steuerberater und Anwalt beraten zu lassen, um spätere böse Überraschungen zu vermeiden.

Die Zinsänderungsrisiken bei variablen Krediten

Wie bereits erwähnt, ist das größte finanzielle Risiko bei der in Österreich populären variablen Finanzierung die Zinsentwicklung. Wer sich für ein solches Modell entscheidet, muss sich des Risikos bewusst sein, dass die monatliche Rate stark ansteigen kann. Eine realistische Haushaltsplanung muss daher immer einen Puffer für mögliche Zinssteigerungen enthalten. Es ist fahrlässig, die Finanzierung auf Basis der aktuell günstigen Rate „auf Kante“ zu nähen. Eine gründliche Analyse der eigenen Risikobereitschaft und die Prüfung von Absicherungsinstrumenten wie Zinscaps oder die Aufteilung des Kredits sind Pflicht.

Fazit: Für wen lohnt sich die Immobilienfinanzierung in Österreich?

Die Immobilienfinanzierung in Österreich bietet im Vergleich zu Deutschland nach wie vor reizvolle Vorteile, auch wenn sich die Rahmenbedingungen durch die KIM-Verordnung angeglichen haben. Der wesentlichste und beständigste Vorteil liegt in den geringeren Kaufnebenkosten, insbesondere durch die einheitlich niedrige Grunderwerbsteuer. Allein dieser Punkt kann die Gesamtinvestition um Tausende von Euro reduzieren.

Darüber hinaus punktet Österreich mit einer höheren Flexibilität in der Finanzierungsstruktur. Die etablierte Kultur variabler Zinsen, kombiniert mit Absicherungsoptionen, sowie das flexible Bausparsystem und die unkompliziertere Abwicklung über eine Höchstbetragshypothek bieten Gestaltungsspielraum. Diese Modelle eignen sich vor allem für Käufer, die Chancen aktiv nutzen möchten und eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen. Wer hingegen maximale Sicherheit und Planbarkeit über Jahrzehnte sucht, ist mit der deutschen Zinsfestschreibung oft besser beraten.

Die Finanzierung in Österreich lohnt sich besonders für Grenzgänger, Kapitalanleger oder Personen, die ohnehin einen Umzug in die Alpenrepublik planen. Entscheidend ist eine individuelle und professionelle Beratung. Ein direkter Vergleich von Angeboten deutscher und österreichischer Banken sowie die Konsultation von lokalen Rechts- und Steuerexperten sind der Schlüssel zum Erfolg. Wer seine Hausaufgaben macht, kann die Vorteile des österreichischen Systems gezielt für sich nutzen.

Wichtige Fragen und Antworten

Ist es in Österreich grundsätzlich einfacher, einen Immobilienkredit zu bekommen?

Nein, das ist ein Mythos, der heute nicht mehr zutrifft. Seit der Einführung der strengen KIM-Verordnung im Jahr 2022 sind die Kriterien für die Kreditvergabe (Eigenkapital, monatliche Leistbarkeit, Laufzeit) denen in Deutschland sehr ähnlich. Die Banken prüfen die Bonität sehr genau.

Was ist der größte Kostenvorteil bei einem Immobilienkauf in Österreich?

Der signifikanteste Vorteil sind die Kaufnebenkosten. Die Grunderwerbsteuer ist mit 3,5% bundesweit einheitlich und oft niedriger als in vielen deutschen Bundesländern (bis zu 6,5%). Dies kann bei einem Kaufpreis von mehreren Hunderttausend Euro eine Ersparnis von über 10.000 Euro bedeuten.

Sollte ich einen Kredit mit variablem oder festem Zinssatz wählen?

Das hängt vollständig von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft ab. Ein variabler Zinssatz kann in Niedrigzinsphasen günstiger sein, birgt aber das Risiko steigender Raten. Ein fester Zinssatz bietet über Jahre hinweg absolute Planungssicherheit. Eine Mischung aus beiden Modellen kann ein guter Kompromiss sein.

Brauche ich als Deutscher eine spezielle Genehmigung für den Immobilienerwerb in Österreich?

Aufgrund der EU-Personenfreizügigkeit im Prinzip nicht, wenn Sie Ihren Hauptwohnsitz dorthin verlegen. Es gibt jedoch in vielen touristischen Gebieten strenge Gesetze bezüglich „Freizeitwohnsitzen“. Der Erwerb einer reinen Ferienimmobilie kann genehmigungspflichtig oder sogar unmöglich sein. Dies muss vorab unbedingt geprüft werden.

Kann ich eine Immobilie in Österreich mit einer deutschen Bank finanzieren?

Ja, das ist grundsätzlich möglich. Viele deutsche Banken finanzieren auch Immobilien im EU-Ausland. Allerdings ist der Prozess oft komplexer, da die Bank die ausländischen rechtlichen Gegebenheiten (z.B. das österreichische Grundbuchrecht) prüfen muss. Eine Finanzierung über eine österreichische Bank ist meist unkomplizierter, da diese mit den lokalen Gegebenheiten vertraut ist.

Copyright © 2025 · Immobilienfinanzierung-Oesterreich.at